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Entdecke das Geheimnis hinter Leonardo Da Vincis Geburtsdatum

Wann Wurde Leonardo Da Vinci Geboren

Leonardo da Vinci ist der erstaunlichste Universalgelehrte der Geschichte. Was er als Maler, Bildhauer, Ingenieur, Anatom, Philosoph und Architekt hinterlassen hat, ist noch immer nicht vollständig aufgearbeitet. Und: Er ist unserer Zeit noch immer voraus.

DIE GEWALTIGE EICHENHOLZTRUHE AUF DEM FUHRWERK IST VOLL MIT SCHÄTZEN VON ERSTAUNLICHEM WERT. Doch nicht Gold und Edelsteine reisen im Frühjahr 1519 mit dem jungen Adelsmann Francesco Melzi von Frankreich nach Mailand; es sind ungleich größere Kostbarkeiten. Die so gewichtige wie geheimnisvolle Kiste birgt die kühnen Ideen eines Genies, das wie ein Wolkenbruch auf die Welt herniedergefallen war: Leonardo da Vinci.

Leonardos

Mit Melzi, seinem begabten Schüler und treuesten Mitarbeiter, kehrt das geistige Erbe eines reichen Forscherlebens in die Heimat zurück. Heute, mehr als fünfhundert Jahre später, ist von den tausenden Seiten, auf denen der vor allem als Maler der „Mona Lisa“ berühmte Leonardo furiose Entwürfe als Baumeister, Ingenieur und Erfinder skizziert hat, kaum ein Fünftel erhalten.

Leonardo Da Vinci. Das Auge Der Welt

Der Großteil der Sammlung wird nach Leonardo Tod (und spätestens nach dem seines Erben Melzi) schmerzhaft in alle Winde zerstreut und liegt – im besten Fall – vergessen und verkannt in Kellern, Kisten und Regalen von Bibliotheken und Museen in Europa und der Welt.

Bis diese Schätze gehoben werden, kann man das erstaunliche Wissen nur erahnen, das der große Gelehrte der Renaissance erschlossen, erworben, erarbeitet hat. Bereits das Bekannte stellt den Mann aus dem Dorf Vinci auf eine Stufe mit Einstein, Newton oder Archimedes und in die Reihe der größten Geister aller Zeiten. Dass Leonardos Gemälde „Salvator mundi“ 2017 für umgerechnet rund 380 Millionen Euro versteigert wurde, ist fast ein Ärgernis: Der aus den Fugen geratene Kunstmarkt reduziert den Mann aus Vinci naturgemäß auf den Maler und übersieht, wie vielen wissenschaftlich­technischen Entwicklungen er den Weg bereitet hat.

Der Einfallsreichtum des mit allen physikalischen Elementen vertrauten Konstrukteurs prägt seine Zeit – mit komplexen Maschinen, futuristischen Verkehrsmitteln und gewaltigen Infrastrukturprojekten. Leonardos Visionen ahnen bereits viele Errungenschaften unseres modernen Technikzeitalters voraus: Seine bis heute zum Teil ungelösten und uninterpretierten Geheimnisse lassen es möglich erscheinen, sogar noch unsere Zukunft beeinflussen zu könnten.

Ausstellung: London Entdeckt Da Vinci Als Ersten Maler Der Seele

Zum einen war Leonardo pragmatisch unterwegs, mit seinen Dampfkanonen, Sprengschiffen und Maschinengeschützen. Sie begründen seinen Ruhm in einer Zeit ständiger militärischer Konflikte zwischen Städten und Fürsten mit permanenten Eroberungsgelüsten. Dann war er der an Technologie interessierte Tüftler, der Druckpumpe und Spinnmaschine, Fallschirm und Spiegelteleskop entwarf. Und natürlich der Philantrop mit Fantasie, der Brücken, Bewässerungsanlagen, Kanäle und Schleusen entwarf. Mit seinem Weitblick will er der Stadt seiner Jugend, Florenz, einen Schifffahrtsweg und Hafen bauen, damit man über den Fluss Arno im lukrativen Orienthandel mitmischen kann und nicht hinter die großen Seestädte Genua und Venedig zurückfällt.

Andere Einfälle des rastlosen RenaissanceIngenieurs entwachsen erst jetzt, mithilfe moderner Technologie, dem Embryonalstadium. Die Ideenskizze eines „selbstfahrenden Karrens“ (carro semovente) aus dem Jahr 1478 etwa wird zwar schon 1932 unter Benito Mussolini – wenn auch erfolglos – nachgebaut und patriotisch als „Fiat von Leonardo“ gefeiert. Doch erst im Jahr 1975 gelingt es Historiker und Leonardo-Spezialist Carlo Pedretti, die Skizze richtig zu lesen und Steuerung und Antrieb korrekt zuzuordnen.

In den Neunzigern programmiert US-Robotikingenieur Mark Rosheim schließlich ein am Bildschirm funktionierendes dreidimensionales Computermodell. Im Jahr 2004 endlich gelingt es dem Museum für Wissenschaftsgeschichte dank der Zusammenarbeit weiterer Kunsthistoriker, Roboterexperten und Computergrafiker, ein 1, 68 mal 1, 49 Meter großes Holzmodell von „Leonardos Automobil“ korrekt nachzubauen und in Fahrt zu bringen – wenn auch nur für ein paar Dutzend Meter.

Leonardo, Landschaft Von Arno Und Flusstal, Datiert 5. August 1473

„Eine geniale Erfindung“, staunt Museumsdirektor Paolo Galluzzi, die leider „jahrhundertelang missverstanden“ worden sei. Denn, so der Experte: „Die Skizze war praktisch perfekt, doch auf dem Blatt findet sich keinerlei Beschriftung, nicht einmal die geringste Anmerkung.“ Das komplexe Ineinanderwirken der verschiedenen Teile, so Galluzzi, „erklärt sich ausschließlich aus der Zeichnung“. Das hölzerne Gefährt mit dem uhrwerkähnlichen Federmechanismus ist vermutlich gerade für kurze Strecken konstruiert worden, vielleicht für eine der damals beliebten spektakulären Bühnenfantasien an den Fürstenhöfen. Denn auch im Showbiz der Renaissance setzt sich Leonardo schon mit 21 Jahren an die Spitze des technischen Fortschritts und wirkt mit seinen verwegenen Inszenierungen laut Galluzzi wie ein „Steven Spielberg seiner Epoche“.

Ingenieur und Autor Mark Rosheim versammelt in seinem Buch „Leonardos verlorene Roboter“ eine Kollektion programmierbarer Maschinen für die frühneuzeitliche Unterhaltungsindustrie, etwa jenen mechanischen Löwen, der, konstruiert für die Krönung von François I. von Frankreich (1515), selbständig geht, seine Brust öffnet und die königlichen Lilien präsentiert.

Rosheim zeigt zudem auf, dass scheinbar isolierte Fragmente aus verschiedenen Manuskripten Leonardos in Wirklichkeit zusammenhängen: Bisher unverstandene Konstruktionsteile fügen sich zu funktionsfähigen Maschinen zusammen. Warum? Wie viele Erfinder ist auch Leonardo, so enthüllt der britische Biograf Charles Nicholl, ein misstrauischer Geheimniskrämer. Aus Furcht vor Ideendiebstahl tarnt er gewinnversprechende Denkansätze durch verwirrende Fragmentierung.

Leonardo

Leonardo Da Vinci: Universalgenie Der Renaissance

Klug macht das Genie auch die Erfahrung. Einer seiner Mitarbeiter, der deutsche Spiegelmacher Johannes, fällt ihm auf, weil dieser in der Werkstatt der Eisengießer „jeden Tag sehen und wissen wollte, was dort gemacht wurde, und es dann überall herumerzählte“. Offenbar lässt Leonardo Leute aus verschiedenen Fachgebieten getrennt voneinander arbeiten, um den Gesamtplan vor ihnen verbergen zu können.

In diesem Fall geht es um ein Projekt, das ins 20. Jahrhundert vorauseilt: Leonardo will die Sonnenenergie im großen Stil nutzen, etwa für Schmelzöfen. „Die durch Hohlspiegel zurückgeworfenen Strahlen“, schreibt er in sein Notizbuch, hätten einen Glanz, „der dem der Sonne an ihrem Standort gleicht“. Und er berechnet auch gleich die verfügbare Energiemenge.

Eine andere Notiz über Brennspiegel tarnt er irreführend mit dem Titel „Perspectiva“. In mehreren Skizzen auf blauem Papier gewährt Leonardo aber immerhin Einblick in seine energiewissenschaftlichen Vorstellungen: Seine Kraftstation ist eine pyramidenförmige Struktur aus vielen Facetten, die „so viel Kraft in einem einzigen Punkt versammelt“, dass Wasser „in einem Heiztank, wie sie in Färbereien benutzt werden“, zu kochen beginnt – frühe Solartechnik, wenn auch noch ohne Speichermöglichkeit.

Die Giftige Person, Die Da Vinci Liebte, Oder Seine Intellektuelle Androgynität (ii Und Letzter Teil)

Wie kommt Leonardo auf dieses Forschungsgebiet? Ahnt er die moderne Photovoltaik voraus? Finden sich in noch unentdeckten Schriftstücken möglicherweise gar Andeutungen zur Nutzung der gewaltigen Fusionsprozesse im Sonneninneren? „Wer zur Quelle gehen kann, der gehe nicht zum Krug“, schreibt Leonardo. Zur genaueren Erforschung der Sonne trägt er eine blaue Brille, da „das menschliche Auge nicht unverwandt in den Glanz des Sonnenkörpers blicken kann“.

In dieser abergläubischen Zeit steigern solche Schutzmaßnahmen die Aura des Leonardo ins Mysteriöse: Nach Biograf und Journalist Charles Nicholl arbeitet Leonardo in seinem Labor in der Villa Belvedere „als Magus (Hexer) oder Adept (Schüler) mit seinem langen grauen Bart, der blauen Brille und seiner geheimen Vorrichtung zum Einfangen des Sonnenlichtes“.

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Versuche in Alchemie sind damals für die Alchemisten lebensgefährlich, ebenso anatomische Studien, in denen Leonardo dem Geheimnis des Lebens nachspürt. Für die allmächtige Kirche ist das Teufelszeug, mit der Menschen Gottes Schöpfung in die Quere kommen. Ihr Heilmittel ist der Scheiterhaufen: Noch ein Grund für Leonardo, mit seinen erstaunlichen Erkenntnissen zu den Naturgesetzen vorsichtig umzugehen. „Bereits 100 Jahre vor Galilei, der das Prinzip der Erhaltung der Energie formulierte, erforschte Leonardo dieses Gebiet“, schreibt Wissenschaftsautor Thomas Ritter. „In seinen Arbeiten tauchen moderne Begriffe wie Trägheit, Moment, Leistung, Reibung, Schwerpunkt und Gleichgewicht auf.“

Leonardo Da Vinci: Porträt Eines Universalgenies

Leonardo studiert auch mit Leidenschaft Mechanik und Optik. Dabei entschlüsselt er eine Reihe von Naturgesetzen, etwa die Bewegungs­ und Hebelgesetze. Er findet heraus, dass ein wahrgenommenes Bild auf der Netzhaut verkehrt herum steht und erst im Gehirn wieder umgedreht wird.

„Licht und Schatten sollten ineinander übergehen, ohne Linien oder Grenzen, nach der Art des Rauchs“: So beschrieb Leonardo da Vinci die Malweise, die zu Mona Lisas geheimnisvollem Lächeln führte.

Das mit Abstand berühmteste der nur 13 von ihm erhaltenen Gemälde wirkt wie ein Versuch, „Mona Lisa“ in 3D oder sogar in einer Art Holografie zum Leben zu erwecken wie einst Pygmalion seine Statue der Galatea: Bis an sein Lebensende übermalt Leonardo das Porträt deshalb immer wieder, bis nicht weniger als 31 hauchfeine Farbschichten übereinander liegen.

Taufe Christi (verrocchio)

„Licht und Schatten sollten ineinander übergehen, ohne Linien oder Grenzen, nach der Art des Rauchs“, beschreibt der Künstler seine weiche Maltechnik Sfumato. Besonders gut lässt diese sich am Lächeln der Mona Lisa erkennen: Augen und Mundwinkel scheinen im Schatten zu liegen, Abgrenzungen sind kaum erkennbar. Nicht zuletzt aus dieser Unklarheit entsteht das berühmte rätselhafte Lächeln der Florentinerin.

Brillant

Auch mit der Hydraulik befasst sich Leonardo intensiv. Seine Kenntnisse darin sind die Basis für Pläne zu Entwässerungs­ und Kanalisierungsarbeiten. Nach sorgfältigen Berechnungen legt er seinem damaligen Gönner, dem Herrscher von Mailand, Ludovico Sforza, im Jahr 1485 ein Projekt von selbst heute unerhörten Dimensionen vor: „Am Meer oder am Ufer eines großen Flusses sollten insgesamt zehn Städte mit jeweils 10.000 Häusern gebaut werden, um die Hauptstadt zu entlasten“, berichtet Thomas Ritter. „Aufgrund eines ausgeklügelten Systems von Kaminen sollten diese Städte sogar rauchfrei sein.“

Wie das? Bis heute ringen moderne Groß­städte weltweit um wirksame Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung durch Smog und Feinstaub. Weiß Leonardo um die Schädlichkeit dieser Belastungen? Die Metropolen seiner Zeit sind deutlich kleiner, doch auch das Mailand der Renaissance zählt über 100.000 Einwohner, die mindestens genauso eng zusammenleben wie heute ihre 1, 3 Millionen Nachfahren.

Leonardo Da Vinci: 10 Fakten Zum 500. Todestag

Leonardo plant seine Städte auf zwei Ebenen: die obere für den Adel, die untere für das Volk. Der Entwurf, so Thomas Ritter, „erinnert in seiner Kühnheit an die Wolkenkratzer des 20. Jahrhunderts“. Finden sich in den verschollenen Schätzen also auch verschlüsselte Antworten auf aktuelle Fragen der Überbevölkerung, des Verkehrs oder anderer Umweltprobleme?

In anderen Visionen entwirft Leonardo Bausteine für

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