Frauentag 2023 Wie du das Fest der Frauen noch unvergesslicher machen kannst
Seit 1911 feiern Frauen den „Internationalen Tag der Frauen“, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf immer noch bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten richten. Und er will dazu ermutigen, sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen.
Dass der Tag unter drei verschiedenen Leitsätzen steht verdeutlicht, dass wir in vielen Bereichen noch keine Geschlechtergerechtigkeit haben und weiter daran arbeiten müssen, um feministische Utopien zu leben.
Dieser Satz war die Hauptforderung der „Mütter“ des Internationalen Frauentags vor mehr als 100 Jahren. Auch wenn dasWahlrecht für Frauen inzwischen in fast allen Ländern der Erde erreicht wurde, ist die Gleichstellung der Geschlechter dennoch weder in Deutschland noch im Rest der Welt Realität. Der Internationale Frauentag hat seine Wichtigkeit daher nicht verloren und wird weiterhin jährlich begangen. Frauen auf der ganzen Welt machen am 8. März mit Veranstaltungen, Feiern und Demonstrationen auf die noch immer nicht verwirklichten Frauenrechte aufmerksam.
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Der Internationale Frauentag, auch Weltfrauentag genannt, wird am 8. März begangen und ist für Frauen auf der ganzen Welt ein wichtiges Datum. In gut 20 Staaten ist er sogar ein gesetzlicher Feiertag.
Den internationalen Charakter des Tages zeigt die Tatsache, dass die Vereinten Nationen (UN) an die Tradition des Internationalen Frauentags angeknüpft haben. Am 8. März 1975 richtete die UN im Rahmen des „Internationalen Jahrs der Frau“ erstmals eine Feier aus. 1977 forderte die UN-Generalversammlung mit einer Resolution alle Staaten dazu auf, einen Tag im Jahr zum „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ zu erklären.
Die jährlich stattfindenden Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag (englisch: International Women’s Day) stehen seither unter wechselnden Schwerpunktthemen mit jeweils länderübergreifender Relevanz. Die Themenauswahl ist groß, denn nach wie vor sind Frauen auf der ganzen Welt in vielen Lebensbereichen benachteiligt. In den letzten Jahren lag der Fokus des Frauentags etwa auf besserer Bildung für Mädchen, mehr Beteiligung von Frauen an politischen Entscheidungsprozessen oder besseren Lebensverhältnissen für Frauen in ländlichen Regionen.
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Deutschland gehört zum kleinen Kreis derjenigen Länder, in denen der Internationale Frauentag bereits in den ersten Jahren nach seiner Einführung im Jahr 1911 begangen wurde. Eine entscheidende Rolle für die Ausrufung des ersten Frauentages spielten die deutschen Sozialdemokratinnen Clara Zetkin und Käte Duncker, die damals mitgewirkt hatten, den Weltfrauentag offiziell ins Leben zu rufen.
Über 110 Jahre später ist bereits viel von der Geschichte des Internationalen Frauentags in Vergessenheit geraten. Diese war gerade in Deutschland besonders bewegt:
Hier wurde der Tag während des Nationalsozialismus verboten, geriet in der jungen Bundesrepublik zeitweilig in Vergessenheit und wurde in der DDR mit staatlich gelenkten Feiern begangen. Nach der deutschen Wiedervereinigung erlebte der Frauentag hierzulande aberein Comeback. Heute ist er Plattform einer vielfältigen politischen Frauenbewegung und weitgehend im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert.
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Aus der Reihe „Frauen im Fokus“ des Fachbereichs Frauen und Politik haben wir hier einige Dossiers über Frauen zusammengestellt, die sich maßgeblich für die Gleichberechtigung von Frauen und insbesondere für das Frauenwahlrecht einsetzten:
Informationen zu Porträts von Frauen aus Baden und Württemberg, die zwischen 1919 und 1933 als Abgeordnete im Reichstag oder in den Landtagen aktiv waren, finden Sie hier.
Das Postkarten-Set porträtiert eine Auswahl der ersten badischen und württembergischen Parlamentarierinnen. Der mutige politische Kampf von Frauen für das Wahlrecht der Frauen, Sie engagierten sich für die Mädchen- und Frauenrechte, stritten für Arbeiterinnenrechte oder waren in der kommunalen Armenfürsorge aktiv. Sie wurden zu Wegbereiterinnen der Demokratie.
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Warum der Weltfrauentag gerade am 8. März gefeiert wird, ist nicht mehr exakt auszumachen. Um das Datum des Tages wie auch um seinen politischen Hintergrund rankten sich in der Vergangenheit mehrere Erzählungen. Inzwischen ist aber unbestritten, dass der Weltfrauentag sozialistische Wurzeln und mehrere „Mütter“ hat.
Bereits auf der ersten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz 1907 forderte Clara Zetkin das allgemeine Frauenwahlrecht, nachdem bereits 1904 in Berlin der Weltbund für das Frauenstimmrecht gegründet wurde. Außerdem demonstrierten am 8. März 1908 in New York Textilarbeiterinnen für das Frauenwahlrecht, kürzere Arbeitszeiten, höhere Löhne und mehr Arbeitsschutz. Daran anknüpfend riefen Sozialistinnen in den USA den letzten Februar-Sonntag in jedem Jahr als nationalen Aktionstag für das Frauenwahlrecht aus. 1909 wurde er zum ersten Mal begangen.
Amerikanerinnen waren es auch, die 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen die Idee eines Frauentags verbreiteten. Clara Zetkin und Käte Duncker, Sozialdemokratinnen aus Deutschland, brachten einen entsprechenden Antrag ein, der positiv aufgenommen wurde. Am 27. August 1910 beschlossen 100 Delegierte aus 17 Ländern auf der zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentags. Ziel und Hauptforderung wardas Frauenwahlrecht.Damit war der Internationale Frauentag offiziell ins Leben gerufen.
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Am 19. März 1911 fand daraufhin in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA der erste Internationale Frauentag statt. Die Wahl dieses Datums sollte den revolutionären Charakter des Frauentags unterstreichen, denn der nahegelegene 18. März war der Gedenktag für die Gefallenen in Berlin während der Revolution 1848. Aus dieser Zeit stammt auch das wichtige Zitat von Clara Zetkin:
Dieser Internationale Frauentag ist die wuchtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte der Bewegung für die Emanzipation des weiblichen Geschlechts bis heute verzeichnen kann.“
Im Ersten Weltkrieg versuchten politisch aktive Frauen in mehreren Ländern, aus ihm einen Aktionstag gegen den Krieg zu machen. Da pazifistische Veranstaltungen in Kriegszeiten aber fast überall verboten waren, konnte der Frauentag nur im Geheimen begangen werden. In den folgenden Jahren wechselte das Datum des Frauentags, bis es 1921 auf den 8. März festgelegt wurde.
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Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Revolution war es in Deutschland am 12. November 1918 soweit: Frauen erhielten das aktive und passive Wahlrecht — ebenso wie 1918 in Österreich, Polen und Russland. Im Januar 1919 konnten deutsche Frauen das erste Mal in der Geschichte wählen und gewählt werden. Als erste Frauen in Europa besaßen 1906 Finninnen dieses Recht (zeitgleich mit der Einführung des allgemeinen Wahlrechts für Männer), gefolgt von Norwegen 1913 und Dänemark (einschließlich Island) 1915. In der Schweiz mussten die Frauen bis 1971 warten, bis sie auf Bundesebene dieses Recht beanspruchen konnten. Die Einführung hing von einer männlichen Volksabstimmung ab, ebenso wie in Liechtenstein als europäisches Schlusslicht, wo Frauen erst 1984 das Wahlrecht erhielten.
Nachdem das Wahlrecht für Frauen errungen war, rückten andere Ungleichbehandlungen in den Mittelpunkt des 8. März, an dem Frauen mit Demonstrationen und Kundgebungen auf ihre Benachteiligung aufmerksam machten. Zentrale Forderungen waren Arbeitsschutzgesetze, gleicher Anspruch auf Bildung, ausreichender Schutz für Mütter und Kinder, gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder legaler Schwangerschaftsabbruch. In all diesen Bereichen mussten Frauen massive Einschränkungen und Gebote hinnehmen, die dem hierarchischen Geschlechterverhältnis geschuldet sind.
Dass Clara Zetkin sich 1919 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) anschloss, hatte Folgen für den Internationalen Frauentag: Für viele galt er nun als kommunistisch „besetzt“. In der Weimarer Republik fanden deshalb zwei Frauentage statt: ein sozialdemokratischer ohne festes Datum und ein kommunistischer am 8. März. Mit diesem Datum sollte an den Arbeiterinnenstreik 1917 in St. Petersburg erinnert werden, der die russische Februar-Revolution mit angestoßen hatte.
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In Deutschland brachte der Nationalsozialismus einen herben Rückschritt für Frauen und Frauenrechte: Weder die politische Beteiligung von Frauen noch die Gleichberechtigung von Frauen und Männern standen zwischen 1933 und 1945 auf der Tagesordnung. Der Internationale Frauentag wurde von den Nationalsozialisten verboten — und dafür der Muttertag in den Vordergrund gerückt.
Der Muttertag entsprach stärker der NS-Ideologie und dem damit verbundenen Frauenbild. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs überlebte der Frauentag in Deutschland nur im Untergrund. Dort wagten mutige Frauen, ihn heimlich zu begehen. An den Weltfrauentag zu erinnern galt auch als Erkennungszeichen für Widerstandskämpferinnen gegen den Nationalsozialismus.
Hartnäckig haben es vier Frauen im Parlamentarischen Rat 1948/49 (Dr. Elisabeth Selbert, Frieda Nadig, Helene Weber und Helene Wessel – als die „Mütter des Grundgesetzes“) geschafft, fünf entscheidende Wörter ins Grundgesetz zu bringen: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt “ (Artikel 3, Abs. 2). Nach langen Diskussionen wurde dann 1994 der Gleichberechtigungs-Artikel im Grundgesetz um einen Zusatz ergänzt: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ Eine aktive Gleichstellungspolitik ist seitdem Verfassungsauftrag.
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Selbstverständlich war es nicht, dass der Gleichberechtigungsartikel in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen wurde. 1948/49 arbeiteten 65 Männer und Frauen im Parlamentarischen Rat an einer demokratischen Verfassung für den neuen deutschen Staat. Lange war dabei nur von den „Vätern des Grundgesetzes“ die Rede. Den wenigen Frauen im Parlamentarischen Rat — Dr. Elisabeth Selbert, Frieda Nadig, Helene Weber und Helene Wessel— als den „Müttern des Grundgesetzes“ ist es zu verdanken, dass unsere Verfassung Frauen die volle Gleichberechtigung garantiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg, der Gründung der beiden deutschen Staaten und dem Kalten Krieg zwischen Ost und West kam es erneut zu einer Spaltung des Internationalen Frauentags.
In der DDR wurde der 8. März offiziell als „Tag der Frau“ gefeiert— mit verordneten sozialistischen Veranstaltungen. In der DDR wurde der Internationale Frauentag somit groß gefeiert. Die Staats- und Parteiführung verlieh jährlich die Clara-Zetkin-Medaille zur Würdigung von Initiativen und dem Fleiß der Frauen. Im Mittelpunkt standen hauptsächlich Festveranstaltungen und Empfänge. Trotzdem fanden auch Demonstrationen statt, bei denen Frauen aus der DDR Solidarität zu Frauen auf der ganzen Welt zeigten. Frauentage galten als Höhepunkt der DDR-Frauenpolitik, deren Hauptziel es war, so viele Frauen wie möglich in den Erwerbsprozess einzugliedern. Mit der Zeit entwickelte sich der 8. März in der DDR jedoch immer mehr zu
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